Die Immobilie als Kapitalanlage: Tipps für Einsteiger

Immobilie als Kapitalanlage

Veröffentlicht am 2. September 2025

Von Jennifer Wagner, Investmentberaterin

Immobilien gelten als eine der stabilsten und rentabelsten Kapitalanlagen. Sie bieten regelmäßige Mieteinnahmen, Inflationsschutz und langfristige Wertsteigerungen. Für Einsteiger kann der Einstieg jedoch komplex erscheinen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie erfolgreich in Immobilien investieren.

Warum Immobilien als Kapitalanlage?

Immobilieninvestments bieten mehrere Vorteile gegenüber anderen Anlageformen:

Stabile Einkommensstrom

Mieteinnahmen sorgen für regelmäßige, planbare Erträge. Gute Lagen können Renditen von 3-6% erzielen, abhängig von Standort und Objekt.

Inflationsschutz

Immobilienwerte und Mieten steigen typischerweise mit der Inflation. Ihre Investition behält real ihren Wert oder steigt sogar.

Steuervorteile

Abschreibungen, Erhaltungsaufwand und Finanzierungskosten können steuerlich geltend gemacht werden.

Hebelwirkung

Durch Fremdfinanzierung können Sie mit relativ wenig Eigenkapital größere Investitionen tätigen und Ihre Rendite hebeln.

Grundlagen der Immobilieninvestition

Eigenkapital und Finanzierung

Für Kapitalanlagen verlangen Banken üblicherweise mindestens 25-30% Eigenkapital. Je höher Ihr Eigenkapitalanteil, desto bessere Konditionen erhalten Sie.

Standortanalyse

Die Lage entscheidet über Erfolg oder Misserfolg Ihrer Investition. Achten Sie auf:

  • Wirtschaftskraft der Region
  • Bevölkerungsentwicklung
  • Infrastruktur und Verkehrsanbindung
  • Bildungseinrichtungen und Arbeitsplätze
  • Entwicklungspotenzial des Stadtteils

Arten von Kapitalanlagen

Einzelwohnung

Vorteile: Geringster Kapitaleinsatz, einfache Verwaltung
Nachteile: Klumpenrisiko, Leerstandsrisiko bei einem Mieter
Geeignet für: Einsteiger mit begrenztem Kapital

Mehrfamilienhaus

Vorteile: Risikostreuung, höhere Renditen, Skaleneffekte
Nachteile: Höherer Kapitalbedarf, aufwendigere Verwaltung
Geeignet für: Erfahrene Investoren mit ausreichend Kapital

Gewerbeimmobilien

Vorteile: Höhere Renditen, längere Mietverträge
Nachteile: Konjunkturabhängig, spezielles Know-how erforderlich
Geeignet für: Professionelle Investoren

Die wichtigsten Kennzahlen

Bruttomietrendite

Berechnung: (Jahreskaltmiete ÷ Kaufpreis) × 100
Richtwert: 4-6% je nach Lage und Objekt

Nettomietrendite

Berechnung: ((Jahreskaltmiete - Bewirtschaftungskosten) ÷ (Kaufpreis + Nebenkosten)) × 100
Richtwert: 2,5-4% nach Abzug aller Kosten

Faktor (Vervielfältiger)

Berechnung: Kaufpreis ÷ Jahreskaltmiete
Bedeutung: Nach wie vielen Jahren haben sich die Mieteinnahmen amortisiert
Richtwert: 15-25 Jahre je nach Markt

Kosten und Nebenkosten

Kalkulieren Sie alle Kosten realistisch:

Einmalige Kosten

  • Grunderwerbsteuer (3,5-6,5%)
  • Notar- und Grundbuchkosten (ca. 2%)
  • Maklercourtage (3-7%)
  • Renovierung und Modernisierung

Laufende Kosten

  • Hausgeld/Verwaltungskosten (3-5 €/m²/Monat)
  • Instandhaltungsrücklage (8-12 €/m²/Jahr)
  • Mietausfallwagnis (2-5% der Jahresmiete)
  • Steuern und Versicherungen
  • Verwaltung (bei Fremvermietung)

Steuerliche Aspekte

Abschreibung (AfA)

Bei vermieteten Immobilien können Sie jährlich 2% der Anschaffungskosten (ohne Grund und Boden) abschreiben.

Werbungskosten

Alle Kosten im Zusammenhang mit der Vermietung sind steuerlich absetzbar:

  • Zinsen für Immobilienkredite
  • Verwaltungskosten
  • Reparaturen und Instandhaltung
  • Versicherungen
  • Fahrtkosten zur Immobilie

Risiken und deren Minimierung

Leerstandsrisiko

Minimierung: Gute Lage, faire Miete, professionelle Mieterauswahl

Mietausfallrisiko

Minimierung: Bonitätsprüfung, Kaution, Mietausfallversicherung

Instandhaltungsrisiko

Minimierung: Realistische Rücklagenbildung, regelmäßige Wartung

Zinsänderungsrisiko

Minimierung: Lange Zinsbindung in Niedrigzinsphasen, Sondertilgungen

Strategien für Einsteiger

Start mit einer Wohnung

Beginnen Sie mit einer gut vermietbaren Wohnung in solider Lage. Sammeln Sie Erfahrungen, bevor Sie expandieren.

Fokus auf Cashflow

Achten Sie darauf, dass die Mieteinnahmen mindestens die laufenden Kosten decken (positiver Cashflow).

Langfristige Perspektive

Immobilieninvestments sind langfristige Anlagen. Planen Sie mit einem Zeithorizont von mindestens 10 Jahren.

Fazit

Immobilien als Kapitalanlage können eine ausgezeichnete Ergänzung zu Ihrem Portfolio darstellen. Wichtig sind eine sorgfältige Analyse, realistische Kalkulationen und professionelle Beratung. Mit der richtigen Strategie können Sie langfristig stabiles passives Einkommen generieren und Vermögen aufbauen.

Interesse an Immobilieninvestments?

Lassen Sie sich von unseren Investmentexperten beraten und finden Sie die passende Kapitalanlage.

Investmentberatung anfragen

Über die Autorin: Jennifer Wagner ist Investmentberaterin bei Gleaming Spokes und spezialisiert auf Immobilienkapitalanlagen. Sie betreut seit über 10 Jahren private und institutionelle Investoren beim Aufbau von Immobilienportfolios.